Hitzeschutzplan des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) – ohne Fachärzteschaft

Foto von einem Thermometer, dass 38 Grad anzeigt.

160.000 Fachärztinnen und Fachärzte werden in Bezug auf die Versorgung vulnerabler Patientinnen und Patienten ausgeklammert.

Der BMG hat im Juli den Hitzeschutzplan für Gesundheit als Impuls des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) vorgestellt.

Ziele des Hitzeschutzplans sind:

  • Die Sensibilisierung der Bevölkerung sowie insbesondere der vulnerablen Gruppen zur Vornahme von Schutzmaßnahmen bei auftretenden Hitzeschutzwellen
  • Die Reduzierung und Vermeidung von hitzeassoziierten Todesfällen sowie Abmilderung von Krankheitsverläufen
  • Das Auslösen von Interventions- und Kommunikationskaskaden (Auslösen von Schutzmaßnahmen) durch gezielte Warn-Information
  • Die Verbesserung und Verbreitung der wissenschaftlichen Evidenz

Der BvDU unterstützt die Sichtweise und Bestrebungen des BMG ausdrücklich, dass es mehr konkreter Handlungen bedarf, um zu vermindern oder bestenfalls zu verhindern, dass Menschen durch Hitze versterben. Dafür bedarf es eines breiten Dialogs zwischen den behandelnden Ärztinnen und Ärzte mit ihren Patienten.

Das BMG sieht hierbei die Verzahnung von BMG, Öffentlichem Gesundheitsdienst (ÖGD), Kommunen und Ländern, Pflege, Krankenhäusern, Kommunen und Ländern und Hausärzten als essenziell an.

Fachärztinnen und Fachärzte zeigen sich, unter anderem in einem Schreiben des Spitzenverbands Fachärzte (dem der BvDU als Mitgliedsverband angehört) an das BMG, Herrn Lauterbach, irritiert, dass gemäß dem vorgelegten Hitzeschutzplan des BMG vulnerable Patientengruppen scheinbar nur durch Hausärztinnen und Hausärzte behandelt werden. Es wird im Schreiben ausdrücklich darauf hingewiesen, dass gerade vulnerable Patientengruppen und chronisch Erkrankte bei ihrer Fachärztin und ihrem Facharzt versorgt werden. Oft übernimmt hierbei sogar die Fachärztin oder der Facharzt die eigentliche Koordinierungsrolle der hausärztlichen Versorgung.

Darüber hinaus wird deutlich gemacht, dass die hausärztliche Versorgung grundsätzlich nicht ausschließlich durch Medizinerinnen und Mediziner der Allgemeinmedizin, sondern im Kontext allgemeiner im Hitzeschutzplan aufgeführten Hitzeschutzmaßnahmen durch die Fachärztinnen und Fachärzte der Inneren Medizin, der Gynäkologie, der HNO-Heilkunde, der Urologie, der Orthopädie und Unfallchirurgie usw. mit übernommen wird. Zugleich wird im Schreiben ausdrücklich auf die jahrelangen Bemühungen der Fachärztinnen und Fachärzte für Dermatologie hingewiesen, die die Bevölkerung schon immer über die Risiken der Sonneneinstrahlung und Fragen der Hautvorsorge beraten und informieren.

Der Bundesminister und das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) wurden bereits frühzeitig darauf hingewiesen, dass in der Entwurfsfassung eines Impulses für einen Hitzeschutzplan die 160.000 Fachärztinnen und Fachärzte fehlten. Im nun vorgelegten Hitzeschutzplan ist manifestiert, dass dies durch den Bundesminister und das BMG nicht einbezogen wurde. Damit werden 160.000 Fachärztinnen und Fachärzte und deren Ressource bei diesen für Patientinnen und Patienten elementar wichtigen Maßnahmen vom Bundesgesundheitsminister erneut ausgeklammert.

Quellen: Hitzeschutzplan für Gesundheit des BMG Stand: 27. Juli 2023 | Schreiben des Spitzenverbands Fachärzte (SpiFa)