Privatärztliche Honorare in urologischen Praxen sinken um 31 % durch Corona-Pandemie

Schriftzug "Corona-Virus". Virus-Illustrationen im Hintergrund

Der Verband der Privatärztlichen Verrechnungsstellen e.V. (PVS Verband) hat die Honorareinbußen der niedergelassenen Ärzte infolge der Corona-Pandemie für April in einer repräsentativen Stichprobe erhoben. Im Durchschnitt gingen die Honorare für privatärztliche Leistungen bundesweit um knapp 33 % zurück. Einige Fachgruppen haben deutlich überdurchschnittliche Honorareinbußen zu verzeichnen.

Analysiert wurden die Abrechnungen von insgesamt 3571 niedergelassenen Ärzten im gesamten Bundesgebiet. Die Daten von 1056 Allgemeinmedizinern sowie von mehr als 2500 Ärzten aus zehn wichtigen Fachgruppen flossen in die Auswertung ein. Im Durchschnitt ermittelt der PVS Verband einen Rückgang um 32,62 % im Vergleich zum April des Vorjahres.

Erhebliche wirtschaftliche Konsequenzen für betroffene Urologinnen und Urologen

Am stärksten haben die HNO-Ärzte mit fast 44 % Honorareinbußen die Auswirkungen der Pandemie zu spüren bekommen. „Auch wenn die Urologie mit rund 31 % Honorarrückgang im Vergleich zu anderen Fachgruppen besser dasteht, so hat dies natürlich trotzdem erhebliche wirtschaftliche Konsequenzen für die betroffenen Urologinnen und Urologen“, erklärt Dr. Axel Schroeder, Präsident des Berufsverbands der Deutschen Urologen e.V. (BvDU). Urologische Praxen in Deutschland erzielen in den meisten Fällen circa zwei Drittel aller Einnahmen durch GKV-Patienten, ein Drittel durch PKV-Versicherte. Teilweise liegt das Verhältnis sogar bei 50:50. Somit bilden die in der Behandlung von Beihilfeberechtigten und Selbstzahlern erzielten Honorare einen wesentlichen, die Funktionsfähigkeit der Praxen stützenden Bereich.

„Wir niedergelassene Urologen waren für alle unsere Patienten im Lockdown immer ansprech- und erreichbar, auch für die Privatpatienten“, betont BVDU-Präsident Schroeder. „Mit aller Intensität werden wir in unseren Gesprächen mit den Privaten Krankenkassen darauf dringen, dass auch sie sich an der Aufrechterhaltung der urologischen Versorgung und den erhöhten Aufwand beteiligen müssen. Von dem ambulanten Schutzschirm hat auch die PKV mit ihren Mitgliedern profitiert. Wir erwarten hier eine angemessene Beteiligung, wenn nicht das Vertrauen von Patienten und Ärzten in das duale Versicherungssystem erschüttert werden soll.“

Die Ergebnisse im Überblick:

Allgemeinmedizin/Innere: -36,91%Innere Medizin: -31,55%
Augenheilkunde: -31,26%Kinder/Jugend: -35,58%
Chirurgie: – 33,90%Orthopädie/Unfallchirurgie: -32,96%
Dermatologie: -31,52%Radiologie: -30,24%
HNO: -43,98%Urologie: -30,67%
Gynäkologie: -26,71%Durchschnitt über alle Fachgruppen: -32,62%

Quelle: pi PVS, 10.06.2020