Inhaltlicher Schlagabtausch auf dem SpiFa-Fachärztetag 2021

4 Redner*innen auf dem Podium (mit Corona-Abstand). Axel Schroeder zweiter von rechts

Der Spitzenverband Fachärzte Deutschlands e.V. (SpiFa) diskutierte am 15. und 16. April 2021 zwei Tage über die Zukunft fachärztlicher Versorgung in Deutschland und bat mit Blick auf die Wahlen die Fraktionen im Bundestag um ihre Konzepte.

Der SpiFa-Fachärztetags 2021 wurde im Livestream übertragen, darüber hinaus waren für die Teilnehmer zahlreiche Online-Formate und Webinare im Angebot.

Berufspolitische Themen im Fokus

Im Fokus standen besonders zwei berufspolitische Themen: Zum einen die Stärkung der freien ärztlichen Entscheidung in Kliniken und Medizinischen Versorgungszentren, zum anderen die Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ).

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, der der Veranstaltung live zugeschaltet war, dämpfte die Erwartungen in Sachen GOÄ: „Ein im Sommer vorgelegter Entwurf wird nicht eben so per Unterschrift umgesetzt, schon gar nicht in einem Wahljahr. Zunächst muss die Kostenseite in den Blick genommen werden, also die Private Krankenversicherung, aber auch die Belastung der Beihilfeträger.“ Die Vorlage des Entwurfs sei aber ein „wichtiger Zwischenschritt“. SpiFa-Chef und Moderator Dr. Dirk Heinrich hatte auf eine schnelle Umsetzung gepocht. So betonte er auf der Tagung: „Zum freien Beruf des Arztes gehört eine aktuelle Gebührenordnung.“

Auch die Urologie war vertreten

BvDU-Präsident und SpiFa-Vorstandsmitglied Dr. med. Axel Schroeder diskutierte mit weiteren Experten über die Rolle der Ärzteschaft beim Impfen: „Wir dürfen das Feld der Pandemiebekämpfung nicht ausschließlich der Politik überlassen. Die Nutzung der vorhandenen Strukturen erfolgte teilweise verspätet. Wir werden mit Pandemien leben müssen, auch mit Corona. Deshalb arbeiten auch wir an Lösungen.“

Zusammen mit dem Bündnis Junge Ärzte (BJÄ), vertreten u.a. durch die Urologin Mira Faßbach, wurde die Sichtweise der jungen Ärzte-Generation auf die elektronische Patientenakte & Co. beleuchtet. „Manche Kommunikationswege werden noch schrecklich analog beschritten“, berichtete BJÄ-Sprecherin Mira Faßbach. Klinikintern funktioniere die elektronische Kommunikation bereits gut. „Der Austausch mit den Praxen läuft jedoch meist nur über den ausgedruckten Arztbrief“, so Faßbach weiter. „Die Pandemie zeigt, wie wichtig eine sektorübergreifende elektronische Kommunikation ist.“

In einem Webinar des DIFA sprachen außerdem BvDU-Präsidiumsmitglied Prof. Dr. med. Peter Jürgen Goebell und Dr. med. Kerstin Bode-Greuel, DIFA-Geschäftsführerin, über die fachärztliche Versorgungsforschung.

Alle Inhalte der Liveproduktion sowie die Webtalk- und Webinar-Inhalte sind unter www.fachärztetag.de frei verfügbar abrufbar.