Aufruf zum Engagement für berufspolitische Interessen vor dem Hintergrund der Bundestags-Neuwahlen in 2025

Drei Hände die jeweils aus einer anderen Richtung kommend, Sprechblasen halten

In rund einem Jahr wählen die Bundesbürger eine neue Regierung – wenn die Ampelkoalition bis zum Ende hält. Den schon bald anlaufenden Wahlkampf sollten ärztliche Interessenvertreter nutzen und sich so stark wie möglich engagieren, damit Probleme und nötige Reformen im Gesundheitswesen öffentlich diskutiert werden. Hierfür sprach sich in einer Umfrage des Ärztenachrichtendienstes (änd) die deutliche Mehrheit der Niedergelassenen im Rahmen der einer Blitzumfrage aus, an der sich über 1.600 Ärztinnen und Ärzte beteiligten.

In dieser ersten Umfrage zur Bundestagswahl 2025 fragte der änd die Teilnehmer, ob Gesundheitsthemen ihrer Meinung nach überhaupt eine entscheidende Rolle im aufziehenden politischen Wahlkampf spielen werden. Eine deutliche Mehrheit (76 Prozent) der Ärztinnen und Ärzte glaubt das nicht. Neben Themen wie Migration, wirtschaftliche Entwicklung oder äußere Sicherheit wird es die Gesundheitspolitik ihrer Meinung nach sehr schwer haben und eher in den Hintergrund treten. Nur 24 Prozent sind davon überzeugt, dass die Probleme und Herausforderungen im Gesundheitssystem so groß sind, dass die Parteien den Bereich nicht werden ignorieren können.

Doch welchen Stellenwert das Thema auch haben wird: Von den ärztlichen Organisationen erwartet eine überwältigende Mehrheit von 92 Prozent maximal mögliches Engagement in der Wahlkampfzeit. Sie müssten die Politik auf Probleme und nötige Reformen im Gesundheitswesen aufmerksam machen. Nur 8 Prozent der Ärztinnen und Ärzte glauben, dass sich ein solcher Einsatz nicht lohne.

Bei der Frage, welchen gesundheitspolitischen Themen sich die nächste Bundesregierung dringend widmen sollte, stehen drei Themen weit vorn: Die Entbürokratisierung (von 73 Prozent als eines der wichtigen Themen gewählt), die Entbudgetierung aller niedergelassener Ärzte (63%) sowie die allgemeine Verbesserung der ärztlichen Vergütung im KV-System (51%) stehen ganz oben auf der Wunschliste. Erst mit deutlichem Abstand folgen Themen wie die Umsetzung der neuen GOÄ (32%), mehr Patientensteuerung (18%) oder Initiativen gegen den Fachkräftemangel bei medizinischen Assistenzberufen (17%).

Die teilnehmenden Ärztinnen und Ärzte sehen in der Parteienlandschaft die größte gesundheitspolitische Kompetenz derzeit bei der Union (39 Prozent der vergebenen Stimmen). Es folgt die FDP mit 20 Prozent der Stimmen. Die AFD erhielt 10 Prozent Zustimmung in der Frage, ganze 16 Prozent entfallen auf sonstige Parteien.

Für die Arbeit von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach in den vergangenen rund drei Jahren haben die Niedergelassenen kaum Lob übrig. Nach Schulnoten für seine bisherige Leistung gefragt, vergeben 79 Prozent der Umfrageteilnehmer ein „mangelhaft“ oder gar „ungenügend“.

Der BvDU nimmt diesen Aufruf an und ruft Urologinnen und Urologen dazu auf, sich ebenfalls zu engagieren im gemeinsamen Ziel, die Urologie nach wie vor zu einem attraktiven Berufsfeld zu machen und gemeinsam alles Mögliche dafür zu tun, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass ein gutes Arbeiten als Arzt oder Ärztin wieder möglich ist.

Quelle: Ärztenachrichtendienst (änd)