Die aktuelle Ärztestatistik aus dem kürzlich veröffentlichten Tätigkeitsbericht der Bundesärztekammer (BÄK) mit dem Stichtag 31.12.2018 zeigt, dass die Anzahl der in Deutschland tätigen Urologinnen und Urologen (6.075) im vergangenen Jahr weiter gestiegen ist. So verzeichnete die urologische Facharztgruppe in 2018 einen Zuwachs von 2,3%. In den beiden Vorjahren waren dies 0,9% (2017) bzw. 1,9% (2016).
Patientenversorgung nicht automatisch besser
Dass die Urologie ein Fach mit Zukunftsperspektive und Herausforderungen für die Patientenversorgung ist, bestätigt auch Dr. Axel Schroeder, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Urologen e.V. (BvDU): „Durch den demografischen Wandel werden wir künftig mehr Patientinnen und Patienten in unserer ärztliche Praxis versorgen müssen, weil sich Erkrankungen der Nieren oder Prostata v. a. im höheren Alter häufen.“ Jedoch mahnt der Verband, dass diese Statistik auch Sand in die Augen streue: „Zwar steigen die absoluten Zahlen, dadurch wird aber leider die Patientenversorgung nicht automatisch besser. Denn immer mehr Ärztinnen und Ärzte arbeiten aufgrund ihres Wunschs nach mehr Work-Life-Balance insgesamt weniger Stunden“, so Schroeder. Aktuelle Umfragen zeigen, dass vielen Nachwuchsärzten die bessere Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf sehr wichtig ist. Dazu gehört auch, dass sie genügend Zeit haben, sich zu regenerieren, um gewissenhaft und verantwortungsvoll ihre Arbeit zu leisten.
Zuwachs berufstätiger Ärzte je nach Fachbereich unterschiedlich
Insgesamt nimmt die Schar der berufstätigen Ärzte von Jahr zu Jahr zu, die Zuwächse sind je nach Fachbereich aber sehr unterschiedlich. Zuletzt stieg die Zahl der hierzulande praktizierenden Ärztinnen und Ärzte um 7.253 auf insgesamt 392.402, das entspricht einem Plus von 1,9%. Die BÄK ist jedoch nur verhalten optimistisch: Man zehre seit langem von der Substanz und der Zuwachs sei zu gering als dass man die enorme Herausforderungen bewältigen könne vor denen unser Gesundheitssystem stehe.