„Jetzt reicht’s“: Ärzteprotest am 21. Juni in Stuttgart in Kooperation mit dem BvDU und weiteren ärztlichen Berufsverbänden

Ein Megaphone liegt auf einem Blatt Papier mit der Aufschrift: "DER PROTEST GEHT WEITER !!!"

Unter dem Motto „Jetzt reicht’s“ demonstrierte die baden-württembergische Ärzteschaft und Psychotherapeutenschaft am 21. Juni in Stuttgart. Sie forderten die Sicherstellung der ambulanten Versorgung und bessere Rahmenbedingungen für die Arbeit in den Praxen.

Initiator der Protestaktion war MEDI Baden-Württemberg – in Kooperation mit dem BvDU, elf weiteren ärztlichen Berufsverbänden und unter Solidarität der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württembergs.

Dr. Michael Eckstein, stellvertretender MEDI-Vorstandsvorsitzender und Initiator der großen Protestaktion in Baden-Württemberg, beschwerte sich über die „katastrophale Berliner Politik der letzten Jahre“. Sie sei ein Desaster für die Niedergelassenen. „Wir haben bisher stillgehalten: Wir haben die unsägliche TI unter Strafandrohung einführen müssen, wir haben den Großteil der Patienten in der Coronapandemie versorgt und die Krankenhäuser vor dem Zusammenbruch gerettet, wir erdulden eine uralte GOÄ, die Fachärzteschaft erduldet einen Diebstahl ihrer Honorare. Aber damit ist jetzt Schluss! Uns reicht‘s jetzt!“.

Dr. Cathérine Hetzer-Baumann kritisierte die zunehmende Bürokratisierung in den Praxen: „Es kann nicht sein, dass die Zeit an und mit unseren Patientinnen und Patienten mittlerweile den geringsten Anteil im Praxisalltag einnimmt. Dafür bin ich nicht Ärztin geworden.“

Als Vertreterin der Medizinischen Fachangestellten trat Petra Schäfer auf die Bühne. „Wir MFA sind eine tragende Säule der ambulanten Versorgung!“, rief sie auf der Bühne den Demonstrierenden zu und beklagte die fehlende Wertschätzung der Politik gegenüber der MFA.

Der designierte MEDI-Vorstandsvorsitzende und Kardiologe aus Kirchheim unter Teck Dr. Norbert Smetak beendete mit seiner Rede den Protesttag mit einer klaren Warnung an die Politik: „Wenn Ihr nicht aufwacht und endlich auf die Basis hört, werden wir nicht ruhen – im Interesse unserer Patientinnen und Patienten und unserer Praxen zu protestieren. Wenn Ihr die Rahmenbedingungen nicht ändert, werdet Ihr keine jungen Ärztinnen und Ärzte für die Niederlassung gewinnen. Und auch wenn wir Praxisinhaber nicht streiken dürfen, werden wir Mittel und Wege finden auf unsere Probleme aufmerksam zu machen.“

Quellen: MEDI Baden-Württemberg, Ärztenachrichtendienst (änd)