Nach KRINKO-Empfehlung zur Aufbereitung von Medizinprodukten sind Medizinprodukte mit Schleimhautkontakt als semikritisch zu risikoklassifizieren. Dieses bedingt für transrektale Ultraschallköpfe eine High-Level-Desinfektion, welche neben maschineller Aufbereitung auch durch manuelle Aufbereitung mittels Wisch- oder Tauchdesinfektion zu erreichen ist. Die bislang in den Praxen zumeist durchgeführte und praktikabelste Form ist die Wischdesinfektion, welche aufgrund der nur fraglichen Reproduzier- und Überprüfbarkeit von offizieller Seite diskreditiert wurde.
Derzeit sind zahlreiche Berufsverbände unter Federführung der Urologie und Gynäkologie unter dem Dachverband des SpiFa dabei, dieses Dilemma zu lösen. Ziel ist es, eine Leitlinie für die manuelle Wischdesinfektion zu erstellen, damit diese auch weiterhin rechtssicher durchgeführt werden kann. Sollte dies nicht erfolgreich sein, so bleibt unter den derzeitigen Bedingungen nur noch die Empfehlung, keine transrektale Sonographie mehr durchzuführen, was zu einer definitiven Unterversorgung führen würde. Ein Szenario, welches bereits an die Aufsichtsbehörde übermittelt wurde.