GVSG – aus Sicht des BvDU viele offene Fragen

Taschenrechner, Stethoskop und Laptop auf einem Schreibtisch

Entbudgetierung für alle Fachärzte

Völlig offen bleibt im Gesetz, auf welche Weise Fachärztinnen und Fachärzte in Zukunft unterstützt werden sollen. Der Berufsverband unterstreicht seine Forderung, neben den Hausärzten alle Fachärzte zu entbudgetieren. Nur, wenn Hausärzte und Fachärzte an einem Strang ziehen, kann ein Zusammenwirken beider zum Wohle der Patienten und aus Sicht des Berufsverbands sogar zu einer Entlastung der Kassen führen.

Aus Sicht des Berufsverbands ist es völlig unverständlich, dass nach wie vor nichts unternommen wird, um mehr Studienplätze zu schaffen. Angesichts einer zunehmend alternden, multimorbiden Patientenschaft, dem Ausscheiden der geburtenstarken Jahrgänge in der Ärzteschaft und der Tatsache, dass die Teilzeitbeschäftigung bei Ärztinnen und Ärzten stark zunimmt, muss es in Zukunft mehr Köpfe an Ärztinnen und Ärzten geben. Warum verlässt sich die Politik darauf, dass Ärztinnen und Ärzte aus dem Ausland kommen? Warum lässt die Politik zu, dass (nur) die Eltern, die es sich leisten können, ihre Kinder auf private medizinische Hochschulen schicken, die deutschlandweit aus dem Boden schießen? Aus Sicht des Berufsverbands ist dies mehr als verstörend und höchst unsozial.

Es wird sich zeigen, ob das Ge­sund­heits­ver­sor­gungs­stär­kungs­ge­setz zu einer Veränderung der Überweisungshäufigkeit der Hausärzte an Fachärztinnen und Fachärzte führen wird. Aus fachärztlicher Sicht darf und wird eine gefühlte Bevorteilung der Hausärzteschaft nicht zu einer Spaltung der Fachärzteschaft führen. – Dann hätte der Minister endgültig sein Ziel erreicht. Zielsetzung muss sein eine Entbudgetierung aller Fachärzte.