Dr. Axel Belusa als Experte im Tagesspiegel-Forum zum Thema „Erektile Dysfunktion entstigmatisieren und Versorgung verbessern“

Ein Arzt redet mit einem Patienten

Der „Tagesspiegel“ hatte Dr. Axel Belusa als Experten eingeladen, um im Forum am 5. Dezember 2024 mit weiteren Fach-Expertinnen und Experten das oft schambehaftete Thema Männergesundheit in den Fokus zu rücken. In seinem Impulsvortrag beschrieb Herr Dr. Belusa, warum die Thematik eine ganz besondere ist, welche Gruppen betroffen sind und welche Ursachen möglich sein können.

„Sexualität ist Teil einer Welt, die immer schöner, perfekter und nach außen hin glänzender wird.“ Was nicht funktioniert, soll optimiert werden. Auch die Sexualität. Das ist der Boden, auf dem Irrtümer wachsen und Scham entsteht. 

Bevor ein Mann den Weg zum Arzt findet, hat er ausgiebig gegoogelt, unzählige Tipps von guten Freunden gehört und sich oft auch PDE-5-Hemmer besorgt. Die betroffenen Männer können in zwei Gruppen eingeteilt werden: Männer ab 50 Jahren und die Gruppe jüngerer Männer. Bei 80 Prozent der Betroffenen, meist über 50 Jahre alt, stehen krankheitsbedingte Ursachen im Vordergrund. So Bluthochdruck, Stoffwechsel- und Organerkrankungen, Diabetes, Erkrankungen des Zentralnervensystems, Multiple Sklerose, Operationen wie Tumoroperationen, Medikamentennebenwirkungen, sowie Risikofaktoren des Lebens, etwa falsche Ernährung, Übergewicht, Bewegungsmangel, Alkohol oder Nikotin. 

Bei den Jüngeren zeigen sich oft psychische Ursachen, Stress im Beruf und in der Schule, Leistungsdruck, Konflikte in der Partnerschaft, Angsterkrankungen, Versagensängste, Depressionen, Persönlichkeitsstörungen. Aber auch die Risiken unserer westlichen Lebensweise, wie Alkohol, Übergewicht, Nikotin und Drogen, können auch bei jungen Männern Gründe sein. Jüngere Männer sind oft wenig aufgeklärt und entsprechend verunsichert. Auch die permanente Verfügbarkeit von Pornografie ist eine Herausforderung. Was folgt, ist ein Straucheln im „Nirwana der unendlichen Möglichkeiten“.

Erektile Dysfunktion: Stigmatisierung minimieren und Vorsorge fördern

Ein möglicher Lösungsansatz ist, das Thema Männergesundheit mehr in den Fokus zu nehmen – gesunde Ernährung, gesunder Lebensstil -. Aber auch bestimmte Einstellungen sind kritisch zu überprüfen. Hier eine Änderung zu erreichen, erfordert das Zusammenwirken vieler fachärztlicher Gruppen und der Gesundheitserziehung – natürlich neben der Behandlung von Grunderkrankungen. Experten plädieren dafür, die Vorsorge-Lücke zwischen der U-16 Untersuchung und dem Check-up 35 zu schließen, so dass auch junge Männer zum Arzt gehen, um zu checken, dass alles in Ordnung ist. Auf Initiative der Deutschen Gesellschaft für Urologie und des Berufsverbandes wurde die „Jungensprechstunde“ ins Leben gerufen, um jungen Männern die Scheu zu nehmen, sich zum einen selbst untersuchen zu können als Früherkennung, als auch deutlich zu machen, wann der Weg zum Urologen angeraten ist.

Wichtige medizinische Informationen müssen im Netz und in den sozialen Medien platziert sein. Urologinnen und Andrologen sollten der natürliche Ansprechpartner bei erektilen Dysfunktionen sein. 

Quelle der Berichterstattung des Tagesspiegel-Forums: esanum GmbH