Auch die äg Nord unterstützt die Hygienekampagne der SpiFa

Hände halten ein leeres Portemonnaie. Davor ein gezeichnetes Stop-Schild.

Zusätzliche Hygienemaßnahmen nicht zu vergüten, bedeutet eine Leistungseinschränkung der Versicherten der Krankenkassen

Wie stur darf sich die Kassenseite geben, wenn Kostenträger sich weigern, wieder an den Verhandlungstisch zu kommen? Seit Jahren blockiert die Kassenseite in der gemeinsamen Selbstverwaltung konstruktive Verhandlungen zu Hygiene und Infektionsschutz. Und das in der Zeit der Corona- Pandemie, in der die Themen Gesundheit und Hygiene an Bedeutung gewonnen haben. „Schutzmaßnahmen, insbesondere die Medizinproduktaufbereitung gehören zu einer guten Behandlung, das nicht nur erst seit der Pandemie.

„Wir müssen mehr in Infektionsschutz investieren“, so Vorstandssprecher der Ärztegenossenschaft Nord (äg Nord) Dr. Svante Gehring.

„Die äg Nord unterstützt deshalb die Hygienekampagne des Spitzenverbandes der Fachärzte Deutschlands (SpiFa)“.

Den Berufsverbänden reicht es jetzt.

Über zehn Jahre sind Ärzte in Vorleistung getreten, insbesondere in der Medizinproduktaufbereitung, ohne dass nur im Ansatz diese Aufbereitungsmaßnahmen von medizinischem Gerät seit 2012 angemessen honoriert wurden. “Patienten und Mitarbeiter haben einen rechtlichen Anspruch auf qualifizierte Hygienemaßnahmen und Medizinproduktaufbereitung“, so Vorstandsmitglied und Facharzt für Urologie Dr. Axel Schroeder.“ Deshalb muss endlich das Geld der Leistung hoher Hygienestandards folgen“.

„Hygienezuschläge von 98 Millionen Euro für Schutzmaßnahmen in den Arztpraxen während der Corona-Pandemie waren ein Schritt in die richtige Richtung. Sind aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein bei ca. 900 Euro pro Praxis“ urteilt Vorstandssprecher Svante Gehring. “Damit werden die Kosten für spezielle Hygienemaßnahmen z.B. beim Ambulanten Operieren, bei speziellen Untersuchungen und Eingriffen nicht abgedeckt“.

In Norddeutschland hat Mitte August die Hygienekampagne der Fachärzte begonnen. Ziel dieser Aktion, die sich nach den Sommerferien acht Wochen lang über die ganze Republik erstreckt, ist eine Information der Patienten über die Verweigerungshaltungen der Krankenkassen, weniger Untersuchungstermine und Aussetzen der einen oder anderen Leistung, solange diese nicht dringend sind.

„Wir werden diese Leistungen nicht mehr im gewohnten Maße erbringen, wenn nicht eine Kostendeckung der Hygienemaßnahmen erfolgt“, fasst A. Schroeder die Aktion zusammen.

„Das ist auch ein Aufruf an die Politik, über die Wahlen hinaus, dass zu einer guten Gesundheitsversorgung Infektionsschutz und Hygienemaßnahmen gehören“, betont Gehring.