Wahlen zum BvDU-Präsidium – Die zweite Vorstellungsrunde der Kandidaten

Die Kandidaten

Warum ist Berufspolitik so wichtig?

Liebe Mitglieder,

wir Ärzte gehören zu den „freien Berufen“. Das BMWI (Bundesministerium für Wirtschaft und Energie) skizziert die Freien Berufe folgendermaßen:

Freie Berufe erbringen aufgrund besonderer beruflicher Qualifikationen ihre Leistungen persönlich, eigenverantwortlich und fachlich unabhängig. Ihre Berufsausübung unterliegt in der Regel spezifischen berufsrechtlichen Bindungen nach Maßgabe staatlicher Berufsordnungen. Diese Berufsordnungen werden konkretisiert durch spezielle Satzungen, die von den beteiligten Selbstverwaltungsorganen erlassen werden.

Kernprofil der Freien Berufe ist ihre

hohe Professionalität,
Verpflichtung gegenüber dem Gemeinwohl,
strenge Selbstkontrolle,
Eigenverantwortlichkeit.“

Quelle: BMWI

Diese Kernprofile gilt es gegenüber der Gesellschaft und damit vor allem der Politik immer wieder herauszustellen und Beschneidungen, Reglementierungen und überbordende Anforderungen abzuweisen. Diese Ver Antwor tung übernehmen die Kollegen, die sich zur Wahl stellen für das Präsidium. Im Team werden sie im Berufsverband zukunftsfähige Strukturen schaffen und damit optimale Voraussetzungen, um so bestens für die anstehenden Aufgaben und Veränderungen vorbereitet zu sein.

Ihre Dr. Sulafah El-Khadra 


Am 17. September wählen die BvDU-Mitglieder auf der Mitgliederversammlung ein neues Präsidium.

Im Folgenden erzählen uns die Kandidatin und die Kandidaten, die mit breiter Mehrheit vom Hauptausschuss für die Präsidiumswahl vorgeschlagen wurden, wo sie herkommen… :


Catrin Steiniger

VerANTWORTung

Catrin Steiniger
BvDU: 1. Vizepräsidentin (kommissarisch)

Wo komme ich her… ?

Ich bin seit 8 Jahren Vorsitzende des Berufsverbandes der Urologen in Brandenburg und seit 22 Jahren mit einer eigenen Praxis niedergelassen, davon seit 1,5 Jahren mit einer angestellten Kollegin. …

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Durch diese Praxiserfahrung bin ich mit den Aufgaben und Sorgen der Mitglieder in der Praxis und in der Klinik bestens vertraut und bin es gewöhnt, Antworten zu liefern und Lösungswege aufzuzeigen, sie vorzubereiten und zu kommunizieren. Die Kollegen*innen aus Klinik und Praxis pflegen ein enges Miteinander und durch meine seit 9 Jahren bestehende Zugehörigkeit zur Vertreterversammlung der KV- Brandenburg können unsere Interessen als Berufsverband auf kurzem Weg gespiegelt werden.

Hilfreich sind zusätzlich die Informationen auf Bundesebene im Beratenden Fachausschuss der Fächärzte in der KBV. Hier besteht für mich die Möglichkeit, im Sinne der urologischen Berufspolitik aktiv einzuwirken. Die Ziele und Interessen unseres Berufsverbandes habe ich zunächst im Hauptausschuss als Landesvorsitzende vertreten und war dann 4 Jahre Sprecherin des Hauptausschusses. Gemeinsam mit den weiteren Hauptausschuss-Mitgliedern und nun seit einem Jahr als kommissarische Vizepräsidentin habe ich die Umstrukturierung des Verbandes mit ins Rollen gebracht und die Neuorientierung zur Teamführung an der Spitze unterstützt und gefordert.

Ihre Catrin Steiniger

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Prof. Dr. Peter J. Goebell

Kein Paradies im Elfenbeinturm

Prof. Dr. Peter J. Goebell
BvDU-Schriftführer

Wo komme ich her… ?

Über die „AG Angestellte Ärzte“ und somit als kooptiertes Mitglied im Präsidium bin ich in die aktive Mitarbeit im Berufsverband eingestiegen und konnte dann zunächst als kommissarischer Schriftführer und seit 2017 auch als gewählter Schriftführer im Präsidium und Hauptausschuss an vielen spannenden Entwicklungen der letzten Jahre gestalterisch teilnehmen. …

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Unter anderem war es mir persönlich ein zentrales Anliegen die medikamentöse Tumortherapie wieder erfolgreich in die Musterweiterbildungsordnung zum Facharzt für Urologie zu integrieren.

Als Angestellter im Elfenbeinturm eines Universitätsklinikums bin ich immer wieder erstaunt, wie viele berufspolitisch relevante Themen unbearbeitet – und leider letztlich dann auch widerstandslos – hingenommen werden. Hierbei geht es nicht nur um die Tatsache, dass Chefärzte und Ordinarien kaufmännischen Angestellten von Krankenhausträgern und Verwaltungen Rede und Antwort stehen müssen und in Ihrer Handlungsfreiheit und Ihrem Gestaltungsfreiraum immer stärker eingeschränkt werden, weil ihnen letztlich eine starke und unabhängige Lobby fehlt.

Hierzu hat gerade die Mitarbeit im Ausschuss „Ärztliche Tätigkeit in der Krankenhausversorgung“ des Spitzenverbandes der Fachärzte (SpiFa) mein Bild zum „Arzt – als freier Beruf“ nachhaltig verändert: Für den Erhalt der Freiberuflichkeit, als einer vom Staat übertragenen Aufgabe im Rahmen der Selbstverwaltung, zu kämpfen prägt auch mein Selbstverständnis als „Berufs-Urologe“.

Ihr Peter J. Goebell

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Dr. Peter Kollenbach

QualiTAT

Dr. Peter Kollenbach
BvDU- Sprecher Hauptausschuss

Wo komme ich her… ?

Als Belegarzt mit Niederlassung im Jahr ´00, anfänglich in Einzelpraxis, dann allmähliche Erweiterung in 2-er Praxis bis zuletzt 5-er Praxis mit großer Belegarzt-Urologie habe ich den berufspolitischen Einstieg als Gründungsmitglied der Hessischen Urologen eG (HUeG) im Jahr 2007 gefunden. …

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Über Posten im Aufsichtsrat, Vorstand und Vorstandssprecher ist mir die Berufspolitik immer wichtiger geworden. Mit dem Beginn der Mitgliedschaft im BDU (2012) habe ich mich auch als Landesvorstand zur Wahl gestellt. Seitdem ist der Blick über den Tellerrand in die anderen Landesverbände und die Bundespolitik zum zentralen Baustein geworden. Seit ´20 bin ich als Sprecher des Hauptausschusses tätig, bündele die Interessen und Aktionen aller Player im BvDU und fungiere als Schnittstelle zwischen Präsidium und Landesverbänden. 

Neben den erfolgreichen Aktivitäten in der HUeG auf Landesebene, welche oft als Impulsgeber auch für den BvDU fungiert haben, engagiere ich mich in der Qualitätssicherung und Hygiene. Mit Handouts zur RiLi-BÄK Labor und dem Positionspapier zur Cystoskopaufbereitung habe ich mich etabliert.

Licht ins Dunkel der gesundheitspolitischen Verflechtungen zu bringen ist nicht einfach. Ich habe verstanden, dass nur ein starker Verband auch politisches Gehör findet und etwas bewegen kann. Wer als Bittsteller auftritt hat schon von Anfang an verloren und wird in dem derzeitigen Gesundheitssystem gnadenlos ausgenutzt. Mitglied in der wissenschaftlichen Gesellschaft DGU bin ich übrigens seit Beginn meiner Ausbildung zum Urologen in 1993. 

Ihr Peter Kollenbach

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Dr. Peter Kühne

Die Zahlen müssen stimmen!

Dr. Peter Kühne
BvDU-Schatzmeister

Wo komme ich her… ?

Nach 30 Jahren Praxistätigkeit habe ich mich 2020 aus dem aktiven Berufsleben zurückgezogen. Zeitgleich bin von meinem Amt des 1. Landesvorsitzenden des BvDU in Berlin zurückgetreten. Im Landsverband habe ich über 25 Jahre mitgewirkt, zunächst als Schriftführer, dann als 2. Landesvorsitzender und in den letzten 10 Jahren als 1. Landesvorsitzender. …

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Der neuen Landesvorsitzenden in Berlin und ihrem Team darf ich auch weiterhin beratend zur Seite stehen. Als ich 2016 das Amt des Schatzmeisters des BvDU antrat, konnte ich mein buchhalterisches Wissen aus mehr als einem viertel Jahrhundert Praxisführung mit in dieses Amt einbringen. Neben der medizinischen Kompetenz eines Praxisinhabers ist Statistik, Buchhaltung und Bilanzwesen ein wichtiges Standbein, wenn man sich nicht nur auf den Steuerberater verlassen will. Auch haben viele Projekte des LV Berlin mit der KV, der Kammer und einigen Krankenkassen, die ich begleiten durfte, meinen Verhandlungshorizont erweitert. Gerne stelle ich dieses Wissen auch weiterhin dem Berufsverband zur Verfügung.

Ihr Peter Kühne

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Dr. Axel Belusa

Respekt und VorSicht

Dr. Axel Belusa
1. Vorsitzender BvDU-Landesverband Sachsen

Wo komme ich her… ?

Meine ersten urologischen Schritte fanden 1995 als AIP in der urologischen Klinik des Kreiskrankenhauses Siegen statt. Damals waren die Arztstellen knapp, es gab noch den Arzt im Praktikum (=AIP) und 72 h Bereitschaftsdienste über das gesamte Wochenende. …

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Diese Zeit hat mich geprägt. Respekt und Zuwendung gegenüber den Patienten hatten Priorität. Ich musste sehr schnell selbständig und eigenverantwortlich arbeiten. Die Patientenversorgung hat mir immer Freude bereitet – für die wissenschaftliche Arbeit konnte ich mich nicht begeistern. Seit 2004 bin ich niedergelassen und seit 2011 in einer Urologischen Gemeinschaftspraxis in Chemnitz tätig. Ich bin gerne selbstständig, treffe meine Entscheidungen und trage als Freiberufler auch die volle Verantwortung. Das hat mir geholfen, unterschiedliche Ansichten zu verstehen.

Unser Fach entwickelt sich rasant. Die Strukturen der Gesundheitsversorgung haben sich verändert, Bürokratie und staatliche Eingriffe in unsere Arbeit beeinflussen zunehmend unseren Alltag und erschweren diesen oft.

Seit 2016 bin ich BVDU-Landesvorsitzender von Sachsen. Schwerpunkt unserer Arbeit war unter anderem die ständige Fortentwicklung der sächsischen Onkologie-Vereinbarung. In Zusammenarbeit mit der Sächsischen Landesärztekammer entwickelte der LV- Sachsen des BVDU das Curriculum zur „Urologischen Nichtärztlichen Praxisassistentin (allgemein: FÄPA) “ gemäß Anlage 8 BMV- Ä , welches von der BÄK anerkannt und später bundesweit für weitere Fachgruppen übernommen wurde.

Als stellvertretender Vorsitzender vertrete ich die niedergelassenen/ambulant tätigen Urologen in der Sächsischen Gesellschaft für Urologie. Seit 2019 bin Mandatsträger in der sächsischen Landesärztekammer. Im Juni dieses Jahres wurde ich in den Ausschuss „Berufsrecht“ gewählt.

Ich bin verheiratet und wir haben 2 erwachsene Kinder. Meine Frau und ich sind Hobby- Imker. Respekt und VorSicht sowie Besonnenheit wird vorausgesetzt bei der Arbeit mit den Bienen.

Ihr Axel Belusa

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