Laut Arztzahlstatistik der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) gab es in 2024 in Deutschland 3.583 niedergelassene Urologen. Seit 2015 stieg die Zahl um 10,4%, mit zunehmender Anzahl der Ärztinnen.
2008 arbeiteten 2.986 Urologinnen und Urologen in der Niederlassung. Seitdem ist die Zahl kontinuierlich angestiegen, von 3.246 in 2015 auf 3.583 im vergangenen Jahr. Die Niedergelassenen mit eigener Praxis stellen mit 123.752 Personen die Mehrheit. Doch mehr als 55.000 Ärzte und Psychotherapeuten sind mittlerweile angestellt, 25.056 davon in der Praxis einer Kollegin oder eines Kollegen.
Ein grundsätzlicher Fachärztemangel ist, zumindest in der Urologie, nicht ersichtlich. Laut KBV nahmen 2024 mit insgesamt 189.551 Ärztinnen und Ärzten sowie Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten so viele Menschen an der ambulanten Versorgung teil wie nie zuvor. Das sind 1,1 Prozent mehr als noch 2023. Gleichzeitig verstetigt sich der Trend zu flexibleren Arbeitsformen. Aufgrund zunehmender Teilzeittätigkeit sinkt die Arztzeit trotz steigender Arztzahlen.
Immer mehr junge Medizinerinnen und Mediziner entschieden sich für eine Arbeit in Anstellung und/oder Teilzeit. Die nächste Bundesregierung wird sich daran messen lassen müssen, inwiefern sie die inhabergeführte Praxis wieder attraktiver macht. „Ein Regieren an den Niedergelassenen vorbei, wie wir es insbesondere in der vergangenen Legislaturperiode gesehen haben, können wir uns schlicht und ergreifend nicht mehr leisten“, mahnte KBV-Vorstandsvorsitzender Gassen. Der stellvertretende KBV-Vorstandsvorsitzende Dr. Stephan Hofmeister ergänzte: „Nicht nur die Zahl der ärztlichen und psychotherapeutischen Kolleginnen und Kollegen ist höher denn je. Zusammen mit den Hunderttausenden in Praxen angestellten Mitarbeitenden ist die ambulante Versorgung zahlenmäßig vergleichbar mit der Automobilindustrie. Sie ist ein echter Wirtschaftsfaktor.“ Diese Tatsache müsse endlich auch bei den politisch Verantwortlichen ankommen.
Ausufernde Bürokratie und dysfunktionale Digitalisierung sind keine positiven Anreize für den Schritt in eine berufliche Selbständigkeit in der Patientenversorgung. Um die ungeheuren Herausforderungen des demografischen Wandels bewältigen zu können, sind andere Rahmenbedingungen hierfür unerlässlich.
Quelle: Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV)
