Quo vadis Gesundheitspolitik?

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Der SpiFa-Fachärztetag fand vom 16. – 17. März Antworten auf die Frage: „Gesundheitswesen der Zukunft: in welchem Gesundheitswesen wollen wir Patientin oder Patient sein?“

Key-Note des Bundesgesundheitsministers: Fachärztinnen und Fachärzte sind zentrale Säule der medizinischen Versorgung

Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach nutzte in seiner Key-Note die Gelegenheit, noch einmal die geplanten Vorhaben zu erläutern. Gleichwohl bezeichnete er die Fachärztinnen und Fachärzte als zentrale Säule der medizinischen Versorgung. Aufhorchen ließ auch die Ankündigung der tatsächlichen Umsetzung der Entbudgetierung der Hausärztinnen und Hausärzte und einer Perspektive darüber hinaus.

Über diese Themen wurde diskutiert

Diskutiert wurde am ersten Tag das Dauerthema ärztlich intersektorale Versorgung, aber auch die Zukunftsaussichten des freien Berufes Ärztin oder Arzt. Unter dem Titel „Niederlassen oder lieber lassen?“ ging es vor allem um die Chancen, die die Niederlassung für Fachärztinnen und Fachärzte auch heute noch bietet, ohne aber die Zweifel und zunehmende Skepsis außer Acht zu lassen.

Mit von der Partie auch dieses Mal: das Bündnis Junge Ärztinnen und Ärzte. Diese hatten dieses Mal das Thema Private-Equity-Gesellschaften in der Medizin und etwaige Nebenwirkungen für die Weiterbildung, Anstellung und Niederlassung junger Ärztinnen und Ärzte im Fokus.

Im Mittelpunkt des zweiten Veranstaltungstages stand zweifellos die gesundheitspolitische Runde, zu der ausgewählte Mitglieder des Ausschusses für Gesundheit im Deutschen Bundestag geladen waren. Unter dem provokanten Motto „Quo Vadis Gesundheitspolitik? – Weiter Stop-and-Go oder freie Fahrt für Reformen?“ wurde hitzig zwischen Regierungs- und Oppositionsparteien und dem SpiFa-Vorstandsvorsitzenden Dr. Dirk Heinrich in Vertretung für die Fachärzteschaft diskutiert. Dabei wurden auch kontroverse Positionen der Ampelkoalitionäre deutlich.

Am zweiten Tag stand ein in der Fachärzteschaft ungeliebtes, aber wichtiges Thema im Fokus: die Digitalisierung. Wie die Bundesregierung die Digitalisierung des Gesundheitswesens endlich von der Stand- auf die Überholspur bringen will, erläuterte Dr. Susanne Ozegowski, Abteilungsleiterin im Bundesministerium für Gesundheit. Deutlich in der Runde wurde, dass die Fachärztinnen und Fachärzte bereit und offen für die Digitalisierung sind, die Fortentwicklung allerdings nicht ohne partizipative Prozesse und ausgiebige Tests vor einem großen Rollout gelingen kann.

Als begrüßenswert offen und ehrlich wurde die Diskussion um Investorengetragene Medizinische Versorgungszentren und das Spannungsfeld der Ärztinnen und Ärzte zwischen Kapitalinteressen und Therapiefreiheit aufgenommen.

Einen abschließenden Ausblick auf den künftigen Beruf Ärztin oder Arzt bot die Diskussion zum Thema Berufsmonitoring, die der SpiFa erstmalig mit der Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V. (bvmd) veranstaltete.