Entbudgetierung und leistungsgerechte Honorierung

Sparschwein mit Clipbord und Stethoskop

Der ärztliche Arbeitsalltag wird zunehmend von Problemen dominiert, die nichts mit der Versorgung der Patienten zu tun haben, sondern immer aufs Neue die Konzeptlosigkeit der Gesundheitspolitik offenbaren.

Bei Einführung der Budgetierung vor über 30 Jahren wurde im Gegenzug die auskömmliche Finanzierung für Vertragsärztinnen und –ärzte zugesichert. Hintergrund dieser Entscheidung war damals der drohende Wegfall der vertragsärztlichen Vergütung, so sich angesichts des damals herrschenden Ärzteüberschusses alle Ärzte niederlassen sollten. Dies hat sich ins Gegenteil verkehrt.

Die aktuellen politischen und wirtschaftlichen Gegebenheiten sind ein fatales Signal an den ärztlichen Nachwuchs. Ärztinnen und Ärzte brauchen dringend verlässliche Rahmenbedingungen und eine faire Vergütung, damit sich junge Kolleginnen und Kollegen noch für eine Tätigkeit in der Praxis entscheiden.

Für Praxen muss es wieder möglich sein, ausschließlich mit dem Honorar für gesetzlich Versicherte ein Honorar zu erwirtschaften, das dem eines Oberarztes/einer Oberärztin entspricht. Praxen, die heute schließen, werden morgen nicht mehr wiedereröffnen und fehlen in der Versorgung der Patientinnen und Patienten.

Aufgrund ständig neuer Gesetzgebungen kommt es darüber hinaus zu einer deutlichen Benachteiligung des ambulanten Sektors mit entsprechenden Folgen für die Versorgung der Patientinnen und Patienten. Praxen in Deutschland arbeiten längst über dem Limit.