Vorsorge beginnt bereits in jungem Alter, zum Beispiel mit der Impfung von Mädchen und Jungen gegen Humane Papillomviren (HPV). Unterstützt wird die Awareness für HPV-Impfungen z.B. mit der Aktion „Deine Manndeckung“.
Je früher Jungen oder junge Männer das erste Mal zur Urologin oder zum Urologen gehen, desto eher wird es für sie Normalität. In Kooperation des Berufsverbands mit der DGU und der äggf (Ärztliche Gesundheitsbildung) unterstützt die Kampagne „Jungensprechstunde“ bereits in jungen Jahren, die Scheu zu nehmen, zum Urologen oder zur Urologin zu gehen. In der Kampagne werden Themen und Fragen aufgeführt, die Jungen und junge Männer beschäftigen. Sie finden sie unter https://www.urologenportal.de/jungensprechstunde.html und können sich auf der Seite auch Infomaterial für Ihre Praxis downloaden.
BvDU-Position
Der Berufsverband setzt sich bei den relevanten Gremien weiter dafür ein, dass Krankenkassen weitere Mittel für die Vorsorge und Früherkennung für Jungen und junge Männer bereitstellen muss. Der BvDU schloss im Juli mit der ersten gesetzlichen Krankenkasse einen Selektivvertrag ab, der Leistungen für Männer ab 18 Jahren beinhaltet. Doch auch aktuell gibt es Berechnungsmöglichkeiten, wie EBM-Positionen zu Empfängnisverhütung oder einer körperlichen Untersuchung, die abgerechnet werden können.
Die Ergebnisse der im Juni durchgeführten Umfrage des Berufsverbands der Deutschen Urologie zur „Jungensprechstunde“ machen deutlich, dass weiter gemeinsam informiert und geworben werden muss, um die bereits aktuell möglichen Früherkennungs – und Vorsorge-Leistungen bei Jungen und jungen Männern weiter bekannt zu machen und das öffentliche Bewusstsein zu schärfen.
Ergebnisse der BvDU-Umfrage zur „Jungensprechstunde“
Die Ergebnisse zeigen unter anderem auf, wie oft so genannte Jungensprechstunden in Praxen stattfinden, welche Leistungen die befragten Urologinnen und Urologen erbringen im Rahmen dieser und welche Leistungen jeweils abgerechnet werden.
Bisher bieten nur 22 % der befragten Urologinnen und Urologen eine „Jungensprechstunde“ an. Als häufigste Nennung der aufgegriffenen Themen und Untersuchungen wird die HPV-Impfung genannt mit 24 % der Nennungen, gefolgt von grundsätzlichen Infos und Fragen zur Empfängnisverhütung / zum Schutz vor übertragbaren Krankheiten, körperlicher Untersuchung (Jugendgesundheitsuntersuchung) und grundsätzlichen Infos und Fragen zur Vorsorge und Früherkennung mit jeweils (gerundet) 18 % der Nennungen.

Abb. 1: Welche Themen greifen Sie auf / welche Untersuchungen führen Sie in der Sprechstunde durch?
Nur 16 % der Urologinnen und Urologen gehen dabei nach einem bestimmten Leitfaden vor. Wenn die Jungensprechstunde in Anspruch genommen wird, wird sie sehr gut angenommen. 76 % der Praxen haben jedoch wenig Zulauf.

Abb. 2: Wie kommt die Jungensprechstunde an?
Jungen und junge Männer kommen zu 49 % auf Empfehlung. Weiter genannt wird ein Extra-Bereich auf der Praxis-Website mit 13 % und Weiteres.

Abb. 3: Wie erfahren junge Menschen, dass Sie dies anbieten?
Die Leistungen, die am häufigsten abgerechnet werden, sind die EBM-Ziffern 26211, 35100, 33043 oder 26210, 26220 oder 33064. Genannt wird auch das „Paket Jungenberatung“. Viele Urologinnen und Urologen wünschen sich eine konkrete Abrechnungsziffer, über die Früherkennung und Vorsorge für Jungen und junge Männer abgerechnet werden könnte.
Die Ergebnisse der Umfrage zur „Jungensprechstunde“ machen deutlich, dass weiter gemeinsam informiert und geworben werden muss, um die bereits aktuell möglichen Früherkennungs – und Vorsorge-Leistungen bei Jungen und jungen Männern weiter bekannt zu machen und das öffentliche Bewusstsein zu schärfen.
Quelle: BvDU