Du betrachtest gerade Berufspolitisches Engagement lohnt sich!

Berufspolitisches Engagement lohnt sich!

Auch, wenn mitunter nur ein Teil an Forderungen realisiert werden kann: berufspolitisches Engagement lohnt sich!

Das Gesundheitswesen, die Urologie, transformiert sich. Mit sich zunehmend schneller verändernden Rahmenbedingungen. Sie steht an vielen strategischen Schnittstellen des Gesundheitswesens. Genau deshalb braucht die Urologie eine deutliche berufspolitische Stimme. Ihre Rückmeldungen sind für uns entscheidend – denn nur gemeinsam können wir die Richtung bestimmen, in die sich unser Fach weiterentwickelt. Beteiligen Sie sich und bringen Sie sich ein. Wir freuen uns auf ein gemeinsames berufspolitisches Jahr 2026 mit Ihnen.

Ausblick 2026: Was kommt – und was wird berufspolitisch relevant?

Das Leitthema „Transformation im Gesundheitswesen – Chancen für die Urologie von morgen“ begleitet unsere berufspolitische Arbeit in 2026.

1. Reform der ambulanten Vergütung: Wir brauchen einen realen Neustart

2026 wird die Diskussion um eine grundlegende Reform der ambulanten Honorierung Fahrt aufnehmen. Ob es um eine Weiterentwicklung des EBM – insbesondere zur Abbildung digitaler Leistungen, telemedizinischer Konsile und KI-Basistools in der Vergütung -, um zeitgemäße Bewertung urologischer Leistungen oder um investive Unterstützung geht – wir werden uns hier mit klarer Linie einbringen.
Das Ziel lautet: ein leistungsorientiertes, planbares und zukunftsfestes Vergütungssystem, das die tatsächliche Komplexität unserer Arbeit abbildet.

2. Sektorenübergreifende Versorgungskonzepte

Ambulantes Operieren wird politisch weiter forciert werden. Wir sehen darin eine Chance für unser Fach – sofern die Rahmenbedingungen stimmen. Modelle, die Krankenhaus- und ambulante Leistungen verzahnen (u.a. Hybrid-DRGs oder integrierte Versorgungsverträge) gewinnen an Bedeutung — nicht zuletzt zur Sicherstellung fachgerechter onkologischer Weiterbehandlung und ambulanter Nachsorge.
Wir werden uns dafür einsetzen, dass urologische Einrichtungen Planungssicherheit erhalten und die ökonomische Basis ambulanter OPs endlich verbessert wird.

3. Klinikreform: Urologische Abteilungen im Fokus

Die weiterlaufende Klinikreform wird 2026 eine Schlüsselrolle spielen. Viele urologische Abteilungen stehen vor strategischen Entscheidungen – Standortprofilierung, Zentrumsbildung, Kooperationsmodelle. Wir werden darauf achten, dass urologische Kompetenz nicht durch abstrakte Strukturkriterien gefährdet wird.
Urologie ist unverzichtbar in der Akutversorgung! Das werden wir kraftvoll in die politischen Entscheidungsprozesse einbringen.

4. Umsetzung und Finanzierung von Früherkennung

Die Diskussion um PSA-basiertes Screening in Kombination mit selektiver MRT wird zentral bleiben. Die Aufgabe ist, evidenzbasierte, ressourcenschonende Algorithmen zu etablieren und deren Erstattungsfähigkeit zu klären — inklusive Fragen zur Priorisierung von MRT-Kapazitäten und zur Rolle von Risk-Stratification-Programmen (z. B. PROBASE-Ergebnissen).

Wir fordern die Hinzunahme der PSA-Bestimmung und eines TRUS in die Krebsfrüherkennungs-Richtlinie gemäß dem Positionspapier „Risikoadaptierte Prostatakarzinomfrüherkennung 2.0“ der DGU.

5. Digitalisierung mit Augenmaß – und echtem Mehrwert

2026 wird das Jahr, in dem sich zeigt, ob der Digitalisierungsdruck in reale Verbesserungen mündet. Validierung, Zertifizierung und Haftungsfragen von KI-Algorithmen werden 2026 weiter in den Fokus rücken. Berufsverbände und Fachgesellschaften sind gefordert, Empfehlungen für Qualitätsstandards, Auditprozesse und Implementationspfade zu erarbeiten.

Wir setzen klare Kriterien, wann digitale Lösungen sinnvoll sind – und wann nicht. Gleichzeitig fordern wir Entlastung statt Zusatzaufwand: weniger Bürokratie, bessere Interoperabilität, smarte Prozesse. Unser Ziel: Digitalisierung, die unseren Alltag erleichtert und Patientinnen wie Patienten wirklichen Nutzen bringt.

6. Nachwuchsstrategie 2026–2030: Wir müssen jetzt handeln

Der demografische Wandel trifft uns härter als viele andere Fächer. Maßnahmen zur Nachwuchsgewinnung, flexiblen Karrierepfaden und familienfreundlichen Arbeitszeitmodellen bleiben prioritäre berufspolitische Ziele. Attraktive Rahmenbedingungen sind Voraussetzung dafür, dass die urologische Versorgung langfristig gesichert bleibt.

Wir setzen uns in 2026 mit aller Kraft dafür ein, den Nachwuchs nicht nur zu gewinnen, sondern langfristig zu halten.