Ärzteverbände rufen auf zum Protest zum Auftakt des Deutschen Ärztetages in Mainz am 7. Mai 2024

Ein Mann - schemenhaft im Hintergrund - hält ein Stop-Schild nach vorne

Desaströse Lage für Ärztinnen und Ärzte in Kliniken und Praxen – und in Folge für Patientinnen und Patienten

Die Lage für Ärztinnen und Ärzte in Kliniken und Praxen ist desaströs: nach wie vor wartet die Fachärzteschaft auf die leistungsgerechte Honorierung ihrer Leistungen, mit den Forderungen nach Entbudgetierung und Novellierung der GOÄ, und die Schaffung der Rahmenbedingungen, die es ihnen ermöglicht, ihre ärztliche Leistung bestmöglich erbringen zu können. Gefordert werden verbindliche Zusagen für eine Entbürokratisierung und das Schaffen einer funktionierenden Digitalisierung.

„Mit dem Protest wollen wir auf die desaströse Situation in der ambulanten und klinischen Versorgung hinweisen“, so Dr. Peter Kollenbach, zweiter Vizepräsident des Berufsverbands der Deutschen Urologie (BvDU) e.V. Als Teil des Aktionsbündnisses von zahlreichen, bundesweit agierenden, Ärzteverbänden ruft der BvDU seine Mitglieder zum Protest auf.

Errungene berufspolitische Erfolge in der Urologie, wie die Aufnahme der Prostatabiopsie, die Aufnahme urologischer Eingriffe im Rahmen der Ambulantisierung (Hybrid-DRG) oder die Streichung der Gesundheitskioske sind nur ein kleiner heilender Tropfen. Er täuscht nicht darüber hinweg, dass die Politik zunehmend in die ärztliche Freiberuflichkeit eingreift. Gleichzeitig steigen die gesellschaftlichen Anforderungen einer Rundumversorgung, die aufgrund der ökonomischen Rahmenbedingungen nicht leistbar ist. Es ist fünf nach zwölf!

BvDU-Präsident Dr. Axel Belusa unterstreicht, warum der BvDU den Protest unterstützt und forciert. „Jährlich gehen mehr Kolleginnen und Kollegen in Rente oder geben vorzeitig ihre Praxen auf, ohne entsprechenden Nachwuchs. Und die Politik tut: nichts. Ganz im Gegenteil. Die Ärzteschaft wird zwischen den ökonomischen Rahmenbedingungen und den gesellschaftlichen Anforderungen, wie dem uneingeschränkten Leistungsversprechen, zerrieben. Die Politik will, dass wir ihre Probleme lösen, indem wir mit weniger Ärzten, weniger Fach- und Pflegekräften, für weniger Geld und kontinuierlichem Rückgang der Selbstverwaltung mehr arbeiten. Wir fordern von der Gesellschaft würdige Rahmenbedingungen, damit wir uns genau für diese Gesellschaft 24 Stunden am Tag 7 Tage in der Woche kümmern können.“

Ein Kollaps des Gesundheitssystems durch die verfehlte Bundespolitik, welche meint, ohne die Expertise der Ärzteschaft auskommen zu können, muss verhindert werden – in Praxen, wie in Kliniken. Unter dem Motto „Versorgung bedroht – Patienten in Not“ protestieren Ärztinnen und Ärzte am Dienstag, den 7. Mai 2024, vor der Veranstaltungshalle des 128. Deutschen Ärztetags in Mainz. Nur gemeinsam können wir etwas bewirken!