Lauterbach will Krankenhäuser für fachärztliche ambulante Versorgung öffnen – BvDU läuft Sturm angesichts des weiteren Harakiri des Ministers für die ambulante Versorgung

Arzt steht im Flur eines Krankenhauses

Erneut macht Minister Lauterbach das, was er aus Sicht des Berufsverbands der Deutschen Urologie (BvDU) am besten kann: systematisch die seit Jahrzehnten funktionierende fachärztliche ambulante Versorgung ausbluten und auf den letzten Metern aus dem Nirgendwo Änderungsanträge in ein Gesetz bringen, bevor dieses in die Schlussrunde im Bundestag geht.

Die Krankenhausreform soll Ende kommender Woche im Bundestag verabschiedet werden. Der Bundesrat soll sich voraussichtlich im November mit der Reform befassen, so dass sie noch in diesem Jahr verabschiedet werden könnte. Die neueste Idee, die Lauterbach in einem Änderungsantrag zum Krankenhaus Versorgungsverbesserungsgesetz verkündet, besagt, dass Fachärztinnen und Fachärzte demnächst aus kleinen Krankenhäusern heraus praktizieren könnten. Dies beträfe nach dem Sprecher der Koalitionsfraktionen alle Fachgruppen.

Sicherstellungskrankenhäusern und sektorenübergreifenden Versorgungseinrichtungen und bei Bundeswehrkrankenhäusern in allen Gebieten, die nicht gesperrt sind, so offene Niederlassungsmöglichkeiten nicht innerhalb von neun Monaten anders besetzt werden.

Der Berufsverband ist fassungslos, stellvertretend für seine Mitglieder, den grundversorgenden Urologinnen und Urologen. „Machen in Zukunft Assistenzärzte die Facharztsprechstunden und bieten Termine über Terminservicestellen an? Gehen Chefärzte zum Katheterwechsel ins Pflegeheim oder schicken ihre Pflichtassistenten? Was ist dann mit dem Prinzip der persönlichen Leistungserbringung und wer kontrolliert? Gelten dann nicht nur alle Rechte, sondern auch alle Pflichten, unter anderem der kassenärztliche Hausbesuchsdienst, für Krankenhäuser? Was ist mit Erlaubnisvorbehalt, Telematikinfrastruktur und Regressen? Und vor allem: was halten Patientinnen und Patienten von einer Versorgung durch permanent wechselnde Ärztinnen und Ärzte?“

Lauterbach blutet die ambulante fachärztliche Versorgung zu Gunsten der Versorgung in Kliniken systematisch aus

Zur Perfektion gebracht hat Lauterbach nach Überzeugung des BvDU die dauerhaft angelegte systematische Ausblutung der ambulanten Versorgung. „Wer dahinter kein System erkennt, die ambulante fachärztliche Versorgung zu Gunsten der Versorgung in Kliniken verhungern zu lassen, dem muss seine rosarote Brille auf der Nase einzementiert sein“, so Dr. Axel Belusa, Präsident des Berufsverbands der Deutschen Urologie.

Der BvDU-Vorstand ist überzeugt, dass „die Suche nach Ärztinnen und Ärzte, die Niederlassungen übernehmen, auf jeden Fall sehr viel leichter wäre, wenn die Rahmenbedingungen nicht so desaströs wären, wie sie es in der Zeit des Ministers Lauterbach zunehmend wurden. „Aber genau das ist das Ziel des Ministers“, betont der BvDU-Vorstand. Der BvDU mahnt den Bundesrat, seiner politischen Pflicht gerecht zu werden und das Gesetz abzulehnen, um die ambulante wohnortnahe fachärztliche Versorgung für Patientinnen und Patienten zu erhalten.

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