Die deutschen Krankenhäuser sind so gut auf einen weiteren Anstieg der Infektions- und Patientenzahlen vorbereitet, wie kaum ein anderes Klinikwesen auf der Welt. Mit mehr als 30.000 für Covid-19-Patienten geeigneten Intensivbetten und der Möglichkeit, kurzfristig 12.000 weitere Intensivbetten zu aktivieren, liegen die Kapazitäten für schwer Erkrankte weit über dem Niveau anderer europäischer Länder. „Die Krankenhäuser sind auch für stark steigende Zahlen sehr gut aufgestellt. Voraussetzung ist aber immer, dass sich alle darum bemühen, ein exponentielles Wachstum der Neuinfektionszahlen zu bremsen. Dann werden wir auch die zweite Infektionswelle meistern“, erklärt Dr. Gerald Gaß, Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG).
Mittlerweile kann zielgenauer reagiert werden
Schon während der ersten Corona-Welle haben die deutschen Krankenhäuser gezeigt, dass sie schnell auf veränderte Infektionslagen reagieren können. So haben sie vor allem durch die kurzfristige Verschiebung nicht akut notwendiger Behandlungen sehr viele Kapazitäten für Covid-Erkrankte freihalten können. Mittlerweile können wir die Krankheit, ihre Verbreitung und ihre Behandlung sehr viel besser einschätzen und noch zielgenauer reagieren. Mit dem Intensivregister der DIVI steht uns ein Werkzeug für die flächendeckende und systematische Erfassung der Kapazitäten und zur Patientensteuerung zur Verfügung, die von jedermann täglich aktualisiert online eingesehen werden können. Aktuelle Äußerungen, es könne regional zu Engpässen kommen, dürfen nicht zu einer Verunsicherung der Bevölkerung führen. „Die deutschen Krankenhäuser arbeiten hervorragend zusammen und unterstützen sich in der gemeinsamen Patientenversorgung. Sollten die Kapazitäten in einem Krankenhaus erschöpft sein, werden Patienten aufgrund der guten flächendeckenden Klinikstrukturen in benachbarten Häusern behandelt. Niemand muss aktuell die Sorge haben, dass wir in den kommenden Wochen bedrohliche Versorgungsengpässe erleben werden“, so DKG-Präsident Gaß.
Quelle: pi DKG 08.10.2020