Falsche Packungsgröße, falscher Hersteller. Viele Ärztinnen und Ärzte klagen über Wirtschaftlichkeitsprüfungen und unnötige Regressforderungen
BvDU unterstützt Urologinnen und Urologen im Umgang mit Regressforderungen von Kassen oder KV
Fragen der ärztlichen Haftung sind hochkomplex – und für viele Medizinerinnen und Mediziner ein angstbesetztes Thema. Gerade deswegen ist die richtige Absicherung für Ärztinnen und Ärzte elementar wichtig.
Regressforderungen: Im KV-System müssen alle erbrachten Leistungen ausreichend, zweck-mäßig und wirtschaftlich sein
Die Quartalsabrechnung von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten muss zwei Hürden nehmen: einerseits die inhaltliche Prüfung durch die Kassenärztliche Vereinigung, andererseits die Plausibilitätsprüfung durch die Prüfgremien. Ärztinnen und Ärzte unterliegen dem Wirtschaftlichkeitsgebot nach § 12 Sozialgesetzbuch V. Krankenkassen zahlen medizinische Behandlungen und Medikamente nur, wenn diese „ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sind; sie dürfen das Maß des Notwendigen nicht überschreiten.“ Das Wirtschaftlichkeitsgebot bezieht sich sowohl auf die Diagnostik und Therapie als auch auf die Verordnungen von Arznei-, Heil- und Hilfsmitteln.
Wenn die Krankenkassen oder die KV den Eindruck gewinnen, dass dies nicht der Fall ist, können sie eine Wirtschaftlichkeitsprüfung beantragen. Das wiederum kann einen Regress oder eine Kürzung des Honorars zur Folge haben. Wenn der Plausibilitätsausschuss trotz erfolgter Stellungnahme des Arztes und seinem Hinweis auf Praxisbesonderheiten, wie beispielsweise die Betreuung einer überdurchschnittlich hohen Anzahl an älteren Patienten in seiner Praxis, Regress anmeldet, kann schriftlich Widerspruch eingelegt werden. Nehmen Sie in jedem Fall eine anwaltliche Beratung in Anspruch, bevor Sie Ihre Beweise vorlegen und sich auf Praxisbesonderheiten berufen. Es ist außerdem wichtig, die Fristen für Stellungnahmen, Widersprüche und Klagen einzuhalten.
In nächster Instanz entscheidet der Beschwerdeausschuss nach mündlicher Verhandlung. Wenn auch der Beschwerdeausschuss gegen den Arzt entscheidet, bleibt dem Arzt nur noch die Klage vor dem Sozialgericht.
Vorschlag einer Bagatellgrenze wurde abgelehnt
Ein wenig Hoffnung gab die Aussicht auf die Einführung einer Geringfügigkeitsgrenze bei Abrechnungsprüfungen in Höhe von 100 Euro im Rahmen des Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetzes (GVSG). Diese Bagatellgrenze wurde von der Bundesregierung nun fachlich abgelehnt.
Regresse können unter Umständen existenzbedrohend für eine Praxis sein. Ärztinnen und Ärzte können viele Regressfälle vermeiden, indem sie auf eine ausführliche Dokumentation ihrer medizinischen Indikationen achten. Empfehlenswert ist außerdem, den Fachgruppen-durchschnitt nicht außer Acht zu lassen und die Zahlen regelmäßig abzugleichen.
Eine Regressversicherung bietet Schutz
Eine Regressversicherung bietet Schutz vor eventuellen Forderungen. Im Rahmen der Bedingungen erstattet sie berechtigte Regressforderungen und wehrt unberechtigte ab. Je nach Sach- und Rechtslage, über die sich die Versicherung mit Versicherten abstimmt, begleitet der Versicherungsschutz sie/ihn auch vor den Prüfungs- und Beschwerdeinstanzen sowie vor die Sozialgerichte einschließlich des Bundessozialgerichtes. Der/dem versicherten Ärztin/ Arzt werden nach vorheriger Abstimmung mit dem Versicherer die Kosten für die Mandatierung eines Rechtsanwaltes im Widerspruchsverfahren vor dem Beschwerdeausschuss bis zur Höhe der gesetzlichen Gebühren ersetzt.
Kooperationspartnerschaft des BvDU mit der Ecclesia med GmbH
Für alle Fragen rund um den Versicherungsschutz von Ärztinnen und Ärzten hat der BvDU mit der Ecclesia med GmbH eine seit vielen Jahren bewährte Kooperationspartnerschaft. Ecclesia ist ein auf die Absicherung von Ärztinnen und Ärzte spezialisiertes Unternehmen, das insbesondere auch die Schadenbegleitung bietet. BvDU-Mitglieder sind automatisch rechtsschutzversichert und können darüber hinaus vom exklusiven Rahmenvertrag mit vergünstigten Konditionen für Urologinnen und Urologen profitieren.
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