BvDU plädiert für bundesweit einheitliche Regeln

Impfstoff

SARS-CoV-2-Impfungen in urologischen Praxen und Kliniken

„Ob Urologen sowie nicht-ärztliches medizinisches Fachpersonal in urologischen Kliniken und Praxen mit höchster Priorität gegen SARS-CoV-2 geimpft werden sollten, muss je nach Schwerpunkten des urologischen Behandlungsspektrums derzeit individuell überprüft werden“, erklärt Dr. Axel Schroeder, Präsident des Berufsverbands der Deutschen Urologen (BvDU) e.V. „Leider mangelt es von Gesetzgeber-Seite hier an einheitlichen Regelungen“, kritisiert Schroeder. „Je nach KV-Gebiet bzw. Bundesland gibt es auch bei diesem Thema einen föderalen Flickenteppich.“ Die STIKO (Ständige Impfkommission) empfiehlt aktuell, dass Personal in medizinischen Einrichtungen mit engem Kontakt zu vulnerablen Patientengruppen, insbesondere in der onkologischen Versorgung und der Transplantationsmedizin, mit höchster Priorität zu impfen ist.

Viele Urologen versorgen ältere Patienten in Pflegeheimen

„Anders als im ersten Lockdown werden derzeit Termine bei uns Fachärzten ganz normal wahrgenommen“, betont Catrin Steiniger, 1. Vizepräsidentin (komm.) und Landesvorsitzende Brandenburg des BvDU. „Daher sind wir mit immer mehr infizierten Patienten konfrontiert und haben damit per se ein erhöhtes Infektionsrisiko.“ Urologen behandeln aber auch eine hohe Anzahl an onkologischen Patienten. Ebenso werden nierentransplantierte Patienten versorgt. „Neben onkologischen oder transplantierten Patienten sehen wir außerdem viele hochbetagte Patienten, oftmals in Pflegeheimen. Diesen Umstand berücksichtigt die STIKO-Priorisierung zurzeit jedoch nicht“, so Steiniger. „Wir benötigen bundesweit einheitliche und klare Regeln dafür, welche Fachärzte – in der Urologie oder anderen Fachgruppen – vordringlich geimpft werden müssen“, fordert auch Dr. Markus Schöne, BvDU-Landesverbandsvorsitzender Rheinland-Pfalz. „Hier geht es nicht darum, dass Fachgruppen untereinander um die noch nicht ausreichend vorhandenen Impfstoffe konkurrieren. Sondern, dass ärztliche und nicht-ärztliche Mitarbeitende mit besonderem Versorgungsauftrag, beispielsweise mit viel Kontakt zu älteren und pflegebedürftigen Patienten, je nach lokaler Verfügbarkeit von Impfstoff, höher priorisiert werden.“

Informationen zur COVID-19-Schutzimpfung für Urologen

Steiniger und Schöne waren Teil der Expertenrunde im DGU-Sonder-Webinar „Schutzimpfung gegen SARS-CoV-2 in der Urologie“ und haben die Handreichung „Informationsmaterialien und Empfehlungen zur COVID-19-Schutzimpfung für den urologischen Alltag in Klinik und Praxis“ erarbeitet, die Anfang Januar vom Berufsverband und von der Deutschen Gesellschaft für Urologie e. V. (DGU) herausgegeben wurde. Die Handreichung soll die tägliche Arbeit von Urologen unterstützen. Neben einer Zusammenfassung der umfassenden „Mitteilung der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut für die Empfehlung der COVID-19-Impfung und die dazugehörige wissenschaftliche Begründung (STIKO-Empfehlung zur COVID-19-Impfung) findet sich darin ein Extrakt aus der „Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums zum Anspruch auf Schutzimpfung gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 (Coronavirus-Impfverordnung – CoronaImpfV) vom 18. Dezember 2020. Dritter Teil dieser Schrift ist eine Empfehlung zur mRNA-basierten Impfung gegen COVID19 für uro-onkologische

Patienten unter medikamentöser Tumortherapie, basierend auf den aktuellen STIKO-Veröffentlichungen „Impfen bei Immundefizienz (Teil III und IV)“.

Der BvDU setzt sich für eine zügige Durchimpfung der Bevölkerung ein, um das Pandemie-Geschehen rasch zu reduzieren. „Impfen ist ärztliche Kompetenz und nicht nur hausärztliche Kompetenz und Zuständigkeit“, unterstreicht Schroeder.

Das DGU-Webinar „Schutzimpfung gegen SARS-CoV-2 in der Urologie“ ist für registrierte Nutzer abrufbar im Webinar-Archiv von Uro-Tube.


Über den Berufsverband der Deutschen Urologie e.V.

Seit fast 70 Jahren vertritt der Berufsverband der Deutschen Urologie e.V. (BvDU) erfolgreich die Berufs- und Standesinteressen der urologischen Fachärztinnen und Fachärzte in Klinik und Praxis. Neben der berufspolitischen Arbeit widmet sich der Berufsverband stellvertretend für seine Mitglieder der Entwicklung und dem Ausbau von Kooperationsmodellen mit der Gesundheitswirtschaft. Wichtige Themen wie Selektivverträge, Fort- und Weiterbildungsangebote, Vertrags- und Veranstaltungsmanagement, Sponsoring und Rabattverträge liegen hierbei im Fokus. Als Interessenvertretung der Urologinnen und Urologen in Klinik und Praxis fördert der BvDU die Wertschätzung des Berufsstands. Unsere Ziele sind u.a. leistungsgerechte Honorare, Eindämmung der Bürokratie sowie die Sicherstellung ärztlicher und beruflicher Entscheidungsfreiheit in Klinik und Praxis.


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