Seit dem 1. Juli 2024 ist die neue DiGA „Kranus Lutera“ verschreibungsfähig. Die Leistung kann mit der GOP 01478 für die Verlaufskontrolle und Auswertung zum Ansatz gebracht werden.
Die GOP 01478 ist gemäß dem Verzeichnis für digitale Gesundheitsanwendungen gemäß § 139e SGB V einmal im Krankheitsfall berechnungsfähig und wie alle anderen DiGA mit 64 Punkten bewertet. Sie kann von Hausärzten, Internisten ohne Schwerpunkt, Nephrologen, Neurologen und Urologen zum Ansatz gebracht werden. Die Gebührenordnungsposition 01478 ist ausschließlich bei männlichen Versicherten ab Vollendung des 18. Lebensjahres berechnungsfähig. Die Vergütung erfolgt zunächst für 2 Jahre außerhalb der morbiditätsbedingten Gesamtvergütungen und damit extrabudgetär.
Digitale Therapie für Männer mit Blasenentleerungsstörungen
„Kranus Lutera“ ist eine digitale Therapie für Männer mit Blasenentleerungsstörungen. Die DiGA bietet eine einfache und personalisierte Therapie über 12 Wochen, die darauf abzielt, Männer mit häufigem Harndrang bei benigner Prostatahyperplasie (BPH) und überaktiver Blase (OAB) durch eine Vielzahl von Funktionen und personalisierten Ansätzen zu unterstützen. Zentraler Punkt ist ein Miktionstagebuch, in dem Patienten ihre Flüssigkeitsaufnahme, Mahlzeiten, Miktion und Symptome dokumentieren können. Ein intelligentes System liefert personalisierte Hinweise und vereinfachte Darstellungen zur Motivation und besseren Einsicht in Muster der Flüssigkeitsaufnahme und Miktionsvolumina und integriert zudem Beckenboden- und physiotherapeutische Übungen mit Anleitungen über Text und Video, ergänzt durch interaktive Elemente.
Das Blasentraining und eine kognitive Verhaltenstherapie zielen darauf ab, die Blasenkapazität zu erweitern und damit die Miktionsfrequenz zu reduzieren, unterstützt durch mentale Übungen in wöchentlichen Audioinhalten. Ein „Drang-Stopp“-Button bietet schnellen Zugang zu Kurzübungen und Spielen zur Ablenkung und Kontrolle bei akutem Harndrang. Zusätzlich informiert eine Wissenssektion täglich über Zusammenhänge und Hintergründe der Blasenentleerungsstörungen. Nutzer können so ihren Fortschritt verfolgen und werden durch Auszeichnungen motiviert.
Quellen: Ärztenachrichtendienst, Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV)