Corona stellt urologische Kliniken und Praxen vor große Herausforderungen

Axel Schroeder

Pressemitteilung Leipzig, 24.09.2020

Die Bewältigung der Corona-Pandemie verlangt allen Ärztinnen und Ärzten, ob in Klinik oder Praxis, viel ab und stellt sie vor eine Belastungsprobe. Urologische Kliniken haben im Frühjahr ihre Regelversorgung auf das medizinisch Notwendigste heruntergefahren und viele Wahleingriffe verschoben, um ausreichend Kapazitäten für COVID-19-Patienten frei zu halten. Urologische Praxen haben in den letzten Monaten dafür gesorgt, die Krankenhäuser zu entlasten. „Der ambulante Schutzwall muss auch weiterhin aufrechterhalten werden“, erklärt Dr. Axel Schroeder, Präsident des Berufsverbands der Deutschen Urologen (BvDU) e.V. heute anlässlich des 72. DGU-Fachkongresses in Leipzig. „Wir benötigen dringend einen strukturierten Plan wie die künftige Regelversorgung unter Corona aussehen soll“, so Schroeder weiter. „Die drohende Überforderung des Gesundheitssystems ist zwar ausgeblieben, doch die Unsicherheit bleibt – bei uns Medizinern und den Patienten.“

Patienten kehren nur zögerlich in die Sprechstunden zurück

Ob chronisch krank oder Notfall, Patienten verschieben noch immer aus Sorge vor Ansteckung Arztbesuche und Klinikaufenthalte oder sagen sie ab. Besorgniserregend sei insbesondere, dass Früherkennungsmaßnahmen sehr viel weniger in Anspruch genommen werden und chronisch Kranke den Weg in die Praxis oder Klinik scheuen. Der BvDU-Präsident empfiehlt, versäumte Kontrollen jetzt nachzuholen, da dies sonst mit erheblichen gesundheitlichen Risiken für die Patienten verbunden sei. „Der persönliche Arzt-Patienten-Kontakt ist unerlässlich, um bestmöglich behandeln zu können“, betont Schroeder. „Die Versorgung muss wieder deutlich besser werden – das sind wir unseren Patienten schuldig.“

Digitale Angebote erobern das Gesundheitswesen

„Die Digitalisierung hat in der Pandemie mächtig Aufwind bekommen. Viele Patienten werden in Zukunft digitale Angebote vorziehen und nur noch im Notfall in der Sprechstunde erscheinen“, erläutert Schroeder. „Hilfreich für Arztpraxen sind daher telemedizinische Angebote wie Video-Sprechstunden, Chat-Kommunikation und Online-Terminvergabe.“ Schon seit geraumer Zeit bietet der Berufsverband seinen Mitgliedern die PraxisApp „Urologie“ an. Sie ergänzt das digitale Praxismanagement niedergelassener Urologen optimal − von der Erinnerung an Termine und Therapien über die Nachsorge nach ambulanten Eingriffen bis hin zur KBV-zertifizierten Online-Video-Sprechstunde. Aber auch die digitale Infrastruktur von Kliniken soll ausgebaut werden: laut Krankenhauszukunftsgesetz soll der stationäre Sektor in diesem Bereich stark gefördert werden. „Wir begrüßen diese Investitionen, allerdings müssen auch Arztpraxen an dem Milliarden Euro schweren Förderprogramm teilhaben dürfen“, fordert der BvDU-Präsident.

BvDU-Webinare auf dem Kongress für urologischen Nachwuchs

„Corona hat die medizinische Welt auf den Kopf gestellt: es gibt viele neue Herausforderungen. Unsere bisherigen berufspolitischen Themen beschäftigen uns jedoch weiterhin“, erklärt Schroeder. „In unserem Seminarangebot auf dem diesjährigen DGU-Fachkongress – zum ersten Mal digital – möchten wir besonders auch junge Urologinnen und Urologen ansprechen.“ Die BvDU-Webinare „Arbeitsbedingungen für Ärztinnen und Ärzte“ und „Altersversorgung: Was sollten Assistenzärzte darüber wissen?“ finden im Kongressblock Post-Best-of-DGU-Online-Seminare am 27. Oktober 2020 von 18.00 bis 20.30 Uhr statt.

Anmeldung unter https://www.dgu-serviceforum.de/

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Hier den Vortrag des BvDU-Präsidenten in der Videoaufzeichung der Kongress-Pressekonferenz ansehen: ab 22 min. 58 sec. – 29 min. 00 sec. 

Screenshot von der Einladung

Über den Berufsverband der Deutschen Urologie e.V.

Seit über 60 Jahren vertritt der Berufsverband der Deutschen Urologie e.V. (BvDU) erfolgreich die Berufs- und Standesinteressen der urologischen Fachärztinnen und Fachärzte in Klinik und Praxis. Neben der berufspolitischen Arbeit widmet sich der Berufsverband stellvertretend für seine Mitglieder der Entwicklung und dem Ausbau von Kooperationsmodellen mit der Gesundheitswirtschaft. Wichtige Themen wie Selektivverträge, Fort- und Weiterbildungsangebote, Vertrags- und Veranstaltungsmanagement, Sponsoring und Rabattverträge liegen hierbei im Fokus. Als Interessenvertretung der Urologinnen und Urologen in Klinik und Praxis fördert der BvDU die Wertschätzung des Berufsstands. Unsere Ziele sind u.a. leistungsgerechte Honorare, Eindämmung der Bürokratie sowie die Sicherstellung ärztlicher und beruflicher Entscheidungsfreiheit in Klinik und Praxis.


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